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Seniorengerechter Sat-Empfang (2)
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Seniorengerechter Satellitenempfang (Teil 2)
Dass ältere Leute unbedingt verschlüsselte Sender sehen wollen, ist in Anbetracht des großen Free-TV-Angebotes in Deutschland die Ausnahme - aber auch nicht so selten, wie man zunächst denken könnte.
Am häufigsten wird es den Empfang der Privatsender in HD-Qualität (HD Plus) betreffen - und zwar weniger im Hinblick auf die höhere Detailschärfe (die den meisten Senioren egal ist) als im Hinblick auf die problemlosere Handhabung der Formatumschaltung auf 16:9-Fernsehgeräten (siehe Teil 1).
Auch wenn Senioren Sender aus einem anderen Land sehen wollen, ist dies häufig nur mittels Entschlüsselungstechnik möglich.
Zudem gibt es fußballbegeisterte Opas, die Sky abonnieren möchten,
um keine Bundesliga-Spiele zu verpassen.
Wenn es um Verschlüsselung geht, stellt sich stets die Frage: Muss ein spezieller Receiver des Anbieters verwendet werden (was auf eine seniorenunfreundliche 2-Geräte-Lösung hinausläuft), oder gibt es auch Entschlüsselung mittels CI-Plus-Modul, das direkt in Fernsehgeräte mit DVB-S2-Tuner eingesetzt werden kann?
Die deutschen Pay-TV-Anbieter HD-Plus und Sky ermöglichen mittlerweile ganz offiziell Lösungen auf CI-Plus-Basis: Man kann beim Abschluss des Abos statt eines speziellen Receivers gleich das Modul bestellen (z. B. hier für HD-Plus). Praktische alle Fernseher mit integriertem DVB-S2-Tuner haben dazu passend einen CI-Plus-Schacht. Solche Lösungen bringen Einschränkungen mit (z. B. Aufnahmesperre und ggfs. Vorspulsperre) - aber diese dürften für technikferne Senioren kein merklicher Nachteil sein.
Wenn es sich um ausländische Anbieter handelt, muss man sich im Einzelfall
kundig machen, was zum Empfang nötig ist. Die Grundverschlüsselung einiger Nachbarländer (z. B. Österreich und Schweiz) verwendet Standardverfahren, für die man sich das Entschlüsselungsmodul frei am Markt kaufen kann. Schwieriger ist dann, von Deutschland aus an die nötigen Smartcards zu kommen und diese freizuschalten; offiziell dürfen sie ja nur an Bewohner des jeweiligen Landes ausgegeben werden.
In manchen exotischeren Ländern und insbesondere im Fall von Pay-TV kann die Verschlüsselung komplizierter sein. Für Einige gibt es erst gar keine CI-Plus-Module, sondern nur Spezialreceiver. Manchmal ist die Nutzung eines CI-Plus-Moduls zwar möglich, aber auf wenige "zertifizierte" Receiver-Modelle beschränkt. Man kann dann höchstens versuchen, eine "inoffizielle" Lösung zu finden - also Dritthersteller-Module, die sich in handelsüblichen Fernsehgeräten verwenden lassen, und in denen die Smartcards der besagten Anbieter trotzdem funktionieren. Allerdings gibt es das nicht in jedem Fall. Außerdem weiß man bei inoffiziellen Lösungen nie, wie lange sie funktionieren werden; irgendwann wird der Anbieter wieder eine technische Änderung vornehmen, um die Nutzung der "unerlaubten" Module zu unterbinden. Das hat übrigens nicht immer etwas mit Sturheit des Anbieters zu tun, sondern z. B. mit gesetzlichen Jugendschutz-Bestimmungen im jeweiligen Land: Der Anbieter darf nur Empfangslösungen zulassen, mit denen sich Jugendschutz-Vorgaben (wie etwa die Eingabe einer PIN vor dem Anschauen jugendgefährdender Inhalte) nicht umgehen lassen.
Aber damit das klar ist: Mit "inoffiziellen Lösungen" meine ich nicht etwa das Knacken einer Verschlüsselung, um ohne Bezahlung irgendwelche Pay-TV-Sender sehen zu können. Vielmehr geht es darum, ein legal abonniertes und bezahltes Programm im Sinne der Seniorenfreundlichkeit auch mit Geräten entschlüsseln zu können, die der Anbieter nicht offiziell dafür freigegeben hat.
Leider bleiben die regulären Eigenheiten moderner Receiver und Fernsehgeräte (z. B. komplizierte Bedienung) nicht immer die einzigen Probleme. Hinzu kommen nämlich technische Fehlfunktionen; intern sind diese Geräte kleine Computer - und die darauf laufende Software ist nie ganz fehlerfrei.
Die meisten älteren Röhrenfernseher und analogen Receiver waren noch recht zuverlässig. So richtig übel wurde es mit Einführung digitaler Fernsehstandards, weil deren Technik viel komplexer ist. Das fängt bei kurzen Aussetzern und Pausen an, geht über fehlende Reaktion auf Tastendrucke und das Erscheinen ungewollter Funktionen bis hin zu Komplett-Abstürzen, die sich nur noch durch Steckerziehen (also einen Reset und Reboot des internen Rechners) lösen lassen.
Manchmal gibt es vom Hersteller Firmware-Updates, um Fehler noch nachträglich zu beheben. Gerade im unteren Preissegment bleiben Updates aber meist aus, solange es nur um kleine Ärgernisse und noch nicht um Garantie-relevante Fehler geht; hinzu kommt, dass zum Einspielen der Updates häufig ein Internetzugang nötig ist - den man aber in Wohnungen von technisch uninteressierten Senioren selten findet.
Markengeräte sind tendenziell besser, aber auch nie ganz fehlerfrei. Wenn man Glück hat, wurden wenigstens die alltäglichen Standardfunktionen gründlich getestet, so dass Fehler nur noch in exotischeren Untermenüs auftauchen. Dann und wann geht es allerdings auch um Unverträglichkeiten mit anderen Geräten (z. B. dem im Haus verbauten Multischalter), so dass der Hersteller gar keine Chance hatte, vorab den Fehler zu beseitigen. Dann muss man sich mit dem Hersteller in Verbindung setzen und kann, wenn noch mehr Kunden betroffen sind, auf eine Lösung hoffen (im einfachsten Fall per Firmware-Update).
Wenn ein technisch versierter Mensch öfter Probleme mit einem hängenden Menü oder dem Absturz eines Gerätes hat, wird er sich zwar ärgern, aber sich dann irgendwie zu helfen wissen. Für technisch ahnungslose Senioren ist das schwieriger. Man sollte ihnen die Probleme ersparen - so gut es eben geht.
Am ärgerlichsten sind Fehler, die nur sporadisch auftreten: Etwas, das gestern und vorgestern noch funktioniert hatte, funktioniert heute plötzlich nicht mehr. Zum Beispiel gibt es Receiver, die sich den eingestellten AV-Kanal manchmal nicht merken und dann nach dem Einschalten eine manuelle Umschaltung erfordern. Oder es gibt Fernseher, die gelegentlich mit einem anderen Tuner starten als dem zuletzt genutzten (z. B. mit dem Analogtuner anstelle des DVB-S2-Tuners). Sowas ist im Sinne der Seniorentauglichkeit sehr ungünstig und kann ein Ausschlusskriterium sein. Und leider bemerkt man solche Fehler beim ersten Ausprobieren noch nicht.
Eine Wunder-Methode, um hinderliche Gerätefehler von vornherein auszuschließen, gibt es nicht. Man kann nur den Fernseher und ggfs. den Receiver vorab gründlich testen (mindestens ein paar Tage und Nächte lang). Von daher hat es seine Vorteile, den neuen Fernseher im Versandhandel zu kaufen - denn da hat man, wenn er sich für Senioren-Zwecke als gänzlich unbrauchbar erweisen sollte, wenigstens noch ein gesetzliches Rückgaberecht. Manche Händler vor Ort sowie große Elektronik-Märkte bieten auf freiwiliger Basis ebenfalls ein Rückgaberecht; das muss man aber vor dem Kauf klären und sich ggfs. bestätigen lassen.
Schwerhörige Senioren stellen eine besondere Herausforderung für ihre Mitmenschen dar - insbesondere in Mehrfamilienhäusern, oder wenn die Senioren die Wohnung noch mit anderen Familienangehörigen teilen. Denn die natürliche Reaktion auf nachlassende Hörstärke besteht darin, die Lautstärke des Fernsehers immer weiter aufzudrehen.
Die gängigste Lösung besteht im Einsatz von Kopfhörern. Das können kabelgebundene oder auch kabellose Modelle sein. Es gibt in Fachgeschäften sogar Modelle speziell für Senioren.
Ein Kopfhörer kann den Ton aus dem Fernseher-Lautsprecher komplett ersetzen. Man kann aber auch beides parallel wiedergeben, wenn z. B. die Oma bereits schlecht hört, aber der Opa noch gut mit der normalen Zimmerlautstärke auskommt. Dasselbe gilt natürlich in Mehr-Generationen-Haushalten, wo dann die anderen Familienangehörigen den Ton normal hören können.
Falls der Fernseher von sich aus keine Option bietet, Kopfhörer-Lautstärke und Lautsprecher-Lautstärke unabhängig zu regeln, kann man einen Line-tauglichen Funkkopfhörer hinten an den Audio-Ausgängen anschließen. Bei den speziellen "Senioren-Kopfhörern" ist das von vornherein so vorgesehen; sie haben dann auch einen eigenen Lautstärkeregler.
Leider gibt es Senioren, die sich nicht an einen Kopfhörer gewöhnen können oder wollen. Manchmal ist es einfach nur Sturheit, aber oft liegt es auch an Passform und Tragekomfort. Es kann lohnen, verschiedene Modelle auszuprobieren. Zum Beispiel finden manche Leute die typischen Schaumstoffpolster sehr angenehm und luftig, während bei anderen Leuten schon nach einer Viertelstunde davon die Ohren jucken; dann sind vielleicht andere Bauformen (z. B. Kophörer mit Kunstlederpolster statt Schaumstoff, In-Ohr-Hörer oder auch ohrumschließende Kopfhörer) eine bessere Wahl. Auch Form und Stellung der Ohren spielt gelegentlich eine Rolle: Leute mit abstehenden Ohren mögen die ohraufliegenden Kopfhörer nicht so gern. Hinzu kommt das Thema Gewichtsverteilung: Kopfhörer mit Kopfbügel können einen gewissen Druck am Oberkopf erzeugen, dagegen In-Ohr-Kopfhörer mit hängendem Bügel ziehen direkt an den Ohrmuscheln (besonders, wenn unten im Bügel noch die Kabellos-Empfangstechnik eingebaut ist).
Es wird also in vielen Fällen nicht reichen, der Oma oder dem Opa einfach einen 08/15-Kopfhörer zu besorgen. Stattdessen muss man ausprobieren, was - auch im Langzeitbetrieb - gut und angenehm funktioniert.
Eine Behelfslösung, falls ein Senior jede Art des Kopfhörers strikt ablehnt, sind kleine Lautsprecher in Kopfnähe. Sie haben zwar nicht die Wirkung eines Kopfhörers, aber sie müssen ggfs. nicht so hoch aufgedreht werden wie die weiter entfernten Fernseher-Lautsprecher. Somit reduzieren sie die Schallbelastung für andere Hausbewohner zumindest auf ein normales Maß.
Es funktioniert am besten, wenn die Person zum Fernsehschauen bereits einen Stammplatz (z. B. einen bestimmten Sessel) hat, an den man den/die Lautsprecher hinbastelt. Es eignen sich kleine Aktivlautsprecher, wie sie besonders als Computerzubehör gehandelt werden; man kann sie am Audio-Ausgang des Fernsehers anschließen und dann ihre Lautstärke völlig unabhängig von der Lautstärke der Fernseher-Lautsprecher regeln. Häufig haben schwerhörige Senioren zweierlei Ohren; dann genügt es, einen Mono-Lautsprecher auf der Seite des "guten" Ohrs anzubringen.
Unabhängig von der Frage nach Kopfhörer oder Lautsprecher kann es auch manchmal sinnvoll sein, von einer Equalizer-Funktion des Fernsehers Gebrauch zu machen: Wenn jemand bereits schlecht hört und das Verstehen des gesprochenen Wortes zur Herausforderung wird, kommt es nicht mehr auf möglichst ausgewogenen Klang an. Stattdessen hilft eine gezielte Anhebung des sogenannten Präsenz- und Brillanzbereiches von ca. 2000 bis 6000 Hz. Im Gegenzug kann man die Bässe (Frequenzen unter 400 Hz), die sich besonders stark durch Mauern hindurch verbreiten und somit andere Hausbewohner stören, herunterregeln.
Gerade Senioren schimpfen gern über den vielen "Mist", den das Fernsehen bringt. Wie weit sie damit recht haben, sei dahingestellt - aber zusätzlich handelt es sich auch um ein Altersproblem: Nicht jedes Programm ist für alte Menschen zugänglich; neben geprägten Sehgewohnheiten hat dies mit der im Alter nachlassenden Seh- und Hörstärke zu tun. Auch die Auffassungsgabe sinkt.
Wenn Senioren dem Fernsehprogramm nicht mehr folgen können, lehnen sie es ab und schimpfen darüber. Ganz schnell wird dann das Medium Fernsehen insgesamt abgelehnt, und die vielen für ältere Menschen interessanten Sendungen werden erst gar nicht gefunden. Das ist umso bedauerlicher, als das Fernsehen sich absehbar zum "Alte-Leute-Medium" entwickelt - weil die Jüngeren immer weniger linear fernsehen und stattdessen Angebote im Internet nutzen.
Die meisten Leute starten den Fernseher auf Programmplatz 1 und schalten langsam hoch. Die vorderen (insbesondere einstelligen) Plätze werden daher viel häufiger genutzt als die hinteren. Nicht umsonst geben sich Sender gern Namen mit einstelligen Zahlen darin (z. B. Pro 7, Tele 5, Das Vierte) - in der Hoffnung, dass man sie der besseren Merkbarkeit halber auf der entsprechenden Programmnummer ablegt. Ein und derselbe Fernsehfilm kann im ZDF drei Millionen Zuschauer verbuchen, nachdem er wenige Tage zuvor auf Arte nur hunderttausend Zuschauer hatte. Dieser erstaunliche Unterschied liegt nur daran, dass das ZDF bei den meisten Zuschauern weiter vorn in der Liste liegt und daher häufiger eingeschaltet wird. Werden identische Sendungen zeitgleich in mehreren Sendern übertragen (z. B. das Kanzler-Duell), hat die ARD die höchsten Quoten, gefolgt vom ZDF, dann kommt mit etwas Abstand RTL und dann Sat 1. Schaut man sich die Vorprogrammierung heutiger Fernseher und Receiver an, findet man exakt diese Sender-Reihenfolge wieder. Das ist kein Zufall.
Neu aufgeschaltete
Sender haben es unter diesen Voraussetzungen unheimlich schwer, einen nennenswerten Marktanteil zu erlangen. Etwa alle Versuche, spezielle Nischen-Sender für ältere Leute zu schaffen, sind bisher daran gescheitert. Viele Leute ändern nie etwas an der Programmierung ihres Receivers bzw. Fernsehers, sondern nutzen sie so, wie das Gerät ab Werk oder vom Fernsehtechniker einmal eingestellt wude. Sender, die nach Meinung des Receiverherstellers nicht so wichtig sind, finden sich weit hinten in der Liste, wo kaum jemand nachschaut. Und Sender, die erst nach Auslieferung des Receivers aufgeschaltet wurden, sind in den meisten Bestandsreceivern noch nicht mal programmiert.
Wenn das schon bei jüngeren und technisch begabten Leuten so ist, gilt es erst recht für die etwas Älteren und technisch Unbedarften, denen diese Seite gewidmet ist.
Die am Receiver/Fernseher programmierte Reihenfolge der Programme kann eine gewichtige Rolle dabei spielen, ob jemand mit dem Fernsehprogramm insgesamt zufrieden ist oder nicht. Es gilt also, die Reihenfolge der Programme zielgruppengenau zu ordnen. Während die Vorprogrammierung der Receiver sich an die breite Masse wendet, haben ältere Leute und Personen mit speziellen Interessen oder speziellen Abneigungen ganz andere Schwerpunkte.
Die Programme, die dem Nutzer am wichtigsten sind, sollten auch möglichst weit vorn einprogrammiert werden. Die Programme, die der Nutzer weniger mag, sollten nach hinten rutschen - selbst wenn es vermeintlich wichtige Programme wie RTL oder Sat1 sind. Das steigert die Zufriedenheit mit dem Fernsehen. Probieren Sie es aus - auch an sich selbst!
ARD und ZDF auf Platz 1 und 2 sind fast unantastbar, weil jeder sie dort erwartet. Während dann bei den meisten jüngeren Zuschauern gleich RTL, Sat1 und Pro7 kommen, stehen bei den Älteren die Kulturprogramme und die Dritten weit höher in der Gunst und sollten in der Liste nach vorn wandern. Bei einem Sportfan wird DSF ziemlich weit vorn kommen, während es bei Sportmuffeln irgendwo jenseits von Platz 60 landen kann. Wer sich sehr für Regionales interessiert, sollte seinen Regionalsender weit vorn haben. Wer religiöses Programm mag, möchte vielleicht K-TV und Bibel-TV auf den vorderen Plätzen sehen. Wer den Massengeschmack im Stile der Privatsender verabscheut, sollte diese eher auf den hinteren Plätzen finden. Wer gut Englisch spricht und an internationalen Nachrichten interessiert ist, möchte CNN und SkyNews weiter vorn finden usw.
Bei den meisten Älteren stehen die Dritten Programme der näheren Umgebung (oder der eigenen Herkunftsregion) höher im Kurs als alle Privaten. Auch manche der öffentlich-rechtlichen Zusatzsender (Eins Festival, ZDF Doku etc.) können interessant sein. Regionalsender werden sehr gern angenommen, und auch religiöse Sender haben bei vielen Senioren einen gewissen Stellenwert. Die jüngeren und politisch aktiven Senioren sehen noch viel Nachrichtensender wie n-tv, Phoenix oder N-24, während sich bei Älteren der Schwerpunkt auf das Unterhaltungsangebot der Dritten Programme und der öffentlich-rechtlichen Zusatzsender verlegt.
Aber das sind nur durchschnittliche Erfahrungen. Jeder Senior kann seine eigenen Vorlieben entwickeln. Und nicht jeder sagt offen, was er am liebsten sieht; etwa ältere Herren mit Schlafstörung, die des Nachts mit Vorliebe durch die Angebote mit den leicht bekleideten Damen zappen, geben dies tagsüber meistens nicht zu.
Eigentlich bieten moderne Fernsehgeräte genug eingebaute Hilfen, um die Übersicht über die Programme zu behalten: Es gibt mindestens eine einblendbare Programmliste, in der man die Sendernamen lesen und auswählen kann. Zudem gibt es eine mehr oder weniger brauchbare elektronische Programmzeitschrift (EPG), aus der sich weitere Informationen zu allen Sendungen entnehmen lassen.
Leider fühlen sich viele ältere Leute mit derartigen Funktionen komplett überfordert. Da tritt einmal mehr das bekannte Generationsproblem in Bezug auf Bildschirm-Menüs auf.
Ein Großteil der alten Leute will vom EPG nichts wissen und kauft lieber weiterhin Fernsehzeitschriften. Die Sender umschalten möchten sie nicht aus einer Bildschirmliste, sondern direkt per Zifferntasten - wie sie es eben seit dreißig Jahren gewohnt sind. Und da sich niemand so viele Programmnamen samt zugehörigen Nummern merken kann, werden dann jede Menge Merkzettel geschrieben und unauffindbar in der Wohnung verteilt...
Das einzige Mittel, das der Oma oder dem Opa in diesem Fall wirklich hilft, ist eine übersichtliche Programmliste auf dickem Papier oder Karton. Mit Textverarbeitung und Drucker ist so eine Liste schnell gemacht - und das Ganze, wenn nötig, sogar in extra großer Schrift. Soweit ein Laminiergerät zur Verfügung steht, kann man die Liste noch veredeln und zudem abwaschbar machen. Darüber freut sich die Oma mehr als über jedes technische Extra.
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Februar 2016
Teil 1 (Einführung - Typische Satellitenempfangs-Probleme für Senioren)
Teil 2 (Weitere mögliche Probleme mit Sat-Equipment)
Teil 3
(Bastellösungen und Modifikationen)
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