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Alternativen zur Sternverteilung
Teil 2: Einkabelanlagen

Einkabelanlagen zielen darauf ab, komplexe Neuverkabelungen (wie sie für Sternverteilungen nötig wären) in bestehenden Häusern zu vermeiden.

Es gibt zwei grundsätzliche Arten von Einkabelanlagen, deren Funktionsprinzip und deren Vor- und Nachteile sich stark unterscheiden: Ein-Ebenen-Einkabelanlagen und Unicable-/EN50494-Anlagen.

Leider sind die Bezeichnungen nicht genormt, so dass es leicht zu Verwechslungen kommen kann. Die Ein-Ebenen-Einkabelanlagen sind der klassische Typ und werden manchmal verwirrenderweise nur "Einkabelanlagen" genannt, also ohne weitere Erklärung. Vereinzelt wurden Ein-Ebenen-Einkabelsysteme sogar schon als "Unikabel-Umsetzer" angepriesen, was man nun wirklich leicht mit "Unicable" verwechseln kann. Andererseits werden auch Unicable-Funktionen in den Menüs macher Receiver als "Einkabelbetrieb" aufgeführt. Man muss also immer genau schauen, womit man es zu tun hat.

Ein-Ebenen-Einkabelanlagen

Der Grund, warum man das Kabel zwischen LNB und Receiver normalerweise nicht auf verschiedene Empfänger verteilen kann, liegt in der nötigen Umschaltung der Frequenzebenen. Ein-Ebenen-Einkabelanlagen lösen dieses Problem, indem sie aus den vier (oder mehr) Empfangsebenen eine einzige machen, so dass möglichst viele Sender gleichzeitig anliegen und eine Umschaltung entfallen kann. Das Signal, das aus dem Einkabel-Grundgerät kommt, lässt sich dann auf beliebig viele Receiver aufsplitten - auch mittels Unterverteilung in einer wild verzweigten Baumstruktur. So können die Koax-Verkabelungen alter Häuser weitgehend beibehalten werden (bis auf Verteiler, Zwischenverstärker und Dosen). Die Sache hat allerdings einen prinzipbedingten Haken: eine Einschränkung der Programmauswahl.

Für die Ausrüstung normaler Wohngebäude kann man Ein-Ebenen-Einkabelanlagen heute nicht mehr empfehlen; die Einschränkungen sind viel zu groß. Sie haben aber noch ihre Berechtigung in Bereichen, wo man die Signale sehr weit verteilen muss und gleichzeitig die beschränkte Programmauswahl verkraften kann. Beispiele wären Hotels, Ferienwohnanlagen, Altenheime und Krankenhäuser.

Programmauswahl

Die Ein-Ebenen-Einkabelanlagen können nur eine begrenzte Zahl von Transpondern umsetzen. Man muss den Hausbewohnern dann viele "unwichtige" Programme vorenthalten. Das Dumme ist, dass für jeden Bewohner andere Sender wichtig sein können.

Ein paar Jahre lang galten Ein-Ebenen-Einkabelsysteme als elegantester Weg, um den Einbau zusätzlicher Kabel für Sternverteilungen zu umgehen; sie wurden tausendfach verbaut und finden sich noch heute in manchen Wohnhäusern, sofern sie nicht längst auf Drängen der unzufriedenen Bewohner ausgetauscht wurden. Die früheren Geräte waren nicht einmal programmierbar, sondern auf die damals genutzten Frequenzen festgelegt. Doch seither hat die Fernsehlandschaft sich verändert, und sie verändert sich auch weiter: Sender wechseln den Transponder, neue Sender werden aufgeschaltet. Da braucht es zumindest eine Möglichkeit, die Einkabelanlage bei Bedarf neu zu programmieren.
Und auch die Programmierbarkeit neuer Geräte löst das Problem nur teilweise: Allein für die deutschsprachigen Free- und Pay-TV-Sender müsste man nach heutigem Stand rund 40 Frequenzen zugänglich machen - Tendenz steigend, weil immer mehr HDTV-Sender hinzukommen. Doch selbst theoretisch könnte man mit Ein-Ebenen-Systemen maximal 32 Transponder umsetzen - und in der Praxis ist die Anzahl noch viel geringer.

Näheres zur Problematik begrenzter Transponderzahlen lesen Sie in Teil 4.

Grundgeräte und Verkabelung

Gängige Ein-Ebenen-Einkabelanlagen basieren jeweils auf einem Quattro-LNB, dessen Ausgänge in ein Grundgerät geführt werden. Solche Grundgeräte sind z. B. das Technisat TechniSelect (für 12 Transponder) oder das Smart DPA 58 (nur 8 Transponder, aber deutlich billiger). Die Geräte sind ab Werk bereits für die "beliebtesten" deutschen Sender voreingestellt; man kann sie auch via USB bzw. Tipptasten jederzeit umprogrammieren. Es ist sogar möglich, an einen der vier Ebenen-Eingänge den Ausgang eines zweiten LNBs anzuschließen, so dass auch einzelne Transponder eines zweiten Satelliten zugeführt werden können.
Interessant ist auch das Spezial-LNB GT-dLNB1T, das eigentlich für EN50494/Unicable-Technik (siehe nächster Abschnitt) gebaut wurde, aber sich auf einen "statischen Modus" umprogrammieren lässt und dann wie ein Grundgerät für eine Ein-Ebenen-Einkabelanlage arbeitet - und das für gleich 24 (!) umsetzbare Transponder. Die gesamte Technik ist im LNB integriert, und das GT-dNLB1T ist erstaunlich preiswert. Wer damit eine Ein-Ebenen-Einkabelanlage aufbauen und sich nicht dauerhaft von einem Installateur abhängig machen will, muss allerdings auch das zugehörige Programmiergerät GT-DC1 anschaffen.

Übrigens erfordern Änderungen im Programmangebot auch immer die Umprogrammierung der einzelnen Receiver auf den betroffenen Programmplätzen; die Vorprogrammierung handelsüblicher Receiver passt ja nicht zur "hausgemachten" Anordnung der Frequenzen, die das Einkabel-Grundgerät bzw. -LNB erzeugt.
Besonders die Erst-Einrichtung von Receivern, die an einem selbstprogrammierten Ein-Ebenen-Einkabelsystem betrieben werden, braucht etwas Arbeit. Manchmal genügt ein allgemeiner Suchlauf und die anschließende Sendersortierung; manchmal muss man zusätzlich manuelle Suchläufe für bestimmte Frequenzen machen.

Die vorhandene Hausverkabelung kann zwar im Prinzip beibehalten werden, muss aber auf Störfaktoren hin untersucht werden: Die meisten Verteiler und Verstärker, die für Kabelfernsehen genutzt wurden, lassen die für Sat benötigten Frequenzen nicht durch und müssen daher entfernt (d. h. gegen passive Verbinder getauscht) oder durch Sat-taugliche Zwischenverstärker ersetzt werden.
Ersetzt werden müssen auch die Antennendosen in den Wohnungen: Es werden 3-Loch-Dosen benötigt; allerdings genügen nicht die einfachen, die man für Sternverteilung verwenden würde, sondern spezielle Ausführungen mit Diodenentkoppelung (damit die angeschlossenen Receiver sich nicht gegenseitig Überspannungen verursachen). Solche Spezialdosen gibt es als Durchgangs- oder Enddosen (anders als einfache Dosen für Sternverteilung, die prinzipbedingt immer Enddosen sind).
Teilweise sind noch ältere Einkabel-Sat-Dosen erhältlich, die Spannungen in allen Richtungen komplett sperren. Sie sollten heute nicht mehr verbaut werden, denn sie haben gegenüber Dosen mit Diodenentkoppelung keinen Vorteil und würden eine mögliche spätere Umrüstung auf ein Unicable-System verhindern.

Verbliebene Vorteile gegenüber Unicable/EN50494

Vor- und Nachteile der Systeme wollen immer gut abgewogen werden. Trotz der Einschränkungen haben die 1-Ebenen-Einkabelsysteme gegenüber Unicable noch ein paar Vorteile, die für bestimmte Nutzergruppen ausschlaggebend sein können, und die ich daher nicht verschweigen will:

- Es lassen sich alle digitalen Receiver (DVB-S und DVB-S2) einsetzen, die man je kaufen konnte. Besonders in Häusern, wo die Leute schon Sat-Empfangsgeräte besitzen (z. B. weil bereits eine ältere Einkabelanlage verbaut war, die jetzt ersetzt werden muss) kann das ein Argument sein.

- Die Zahl der anschließbaren Receiver an einem Grundgerät ist bei 1-Ebenen-Systemen nicht begrenzt. Bewohner können (anders als bei Unicable) auch jederzeit ohne Rücksprache mit dem Hausverwalter weitere Geräte anschließen; die Receiver können sich nicht gegenseitig stören.

- Es gibt keine Begrenzung, wieviele Receiver pro Kabelstrang angeschlossen werden können (bei Unicable sind es maximal 8). Somit eignet sich das Verfahren auch für große Häuser und komplex verzweigte Alt-Anlagen, die per Unicable (zumindest in dessen urprünglicher Form) nicht erschlossen werden könnten.

Unicable-Einkabelanlagen (EN50494)

Einkabelanlagen nach EN50494-Standard (manchmal auch "teilnehmergesteuerte Einkabelanlagen" genannt) lösen das Hauptproblem der Ein-Ebenen-Einkabelanlagen: Sie verlangen keine Einschränkung der Programmauswahl, sondern übertragen sämtliche Frequenzen von einer oder sogar zwei Satellitenpositionen (also eingangsseitig bis zu 8 Ebenen) an jeden Teilnehmer. Der Trick dabei ist: Man setzt die Frequenzen nicht mehr starr zu einer neuen Ebene zusammen, sondern liefert jedem Receiver nur noch den Transponder, den er gerade haben will. Der Receiver sendet dazu beim Programmwechsel umfangreiche Steuersignale ans Grundgerät. Der Transponder wird dann umgesetzt auf die feste Frequenz des Receivers.
Bei der Einrichtung einer EN50494-Einkabelanlage muss daher jedem Receiver eine Frequenz zugewiesen werden. Das macht die Einrichtung etwas komplizierter, und die Bewohner dürfen später nicht ohne Absprache weitere Receiver hinzufügen.

Nachteile hin oder her: Wenn heute ein kleines bis mittelgroßes Wohngebäude auf Sat umgerüstet werden soll und weder Sternverteilung noch optische Verteilung in Frage kommen, wird man sich für ein EN50494-Einkabelsystem entscheiden. Es fordert allemal weniger Kompromisse als die Ein-Ebenen-Einkabelsysteme.

Verkabelung

Für die Nutzung vorhandener Kabel gilt zunächst dasselbe wie für Ein-Ebenen-Einkabelanlagen: Die Kabel selbst kann man weiterverwenden, aber eventuell vorhandene Verteiler, Verstärker und Antennendosen müssen ausgetauscht werden. Für Unicable muss außerdem gewährleistet sein, dass die Steuersignale von den Receivern bis zum Grundgerät gelangen. Man benutzt diodenentkoppelte Komponenten, die den Gleichstrom von den Receivern in Richtung Grundgerät passieren lassen. Komponenten, die den Gleichstrom komplett sperren (z. B. Antennendosen, die nur für Ein-Ebenen-Einkabelanlagen gedacht waren) müssen ausgetauscht werden.

Die Zahl der Receiver ist auf 8 pro Kabelstrang begrenzt; werden im Haus mehr gebraucht, und ist die vorhandene Baumstruktur der Hausverkabelung ungünstig, müssen doch einige zusätzliche Kabel verlegt und neue "Stränge" geschaffen werden.

In Mehrfamilienhäusern wäre die eleganteste Lösung, pro Wohnung einen eigenen Kabelstrang zu haben, denn dann können die Receiver der Wohnparteien sich nicht gegenseitig stören. Wo dies nicht ohne große Neuverlegung der Kabel möglich ist, kann man eine Kombination aus codierten Antennendosen und hierauf abgestimmtem Grundgerät wählen; die Antennendose blockiert den Zugang, sobald der Receiver versucht, eine für ihn nicht vorgesehene Frequenz zu nutzen. (Logischerweise machen solche Zusätze das System noch komplizierter und teurer. Ein möglicher Kostenvorteil gegenüber Sternverteilung schwindet dadurch.)

Verwendbare Receiver/Tuner

Ein Nachteil der EN50494-Einkabelanlagen ist, dass sie eine spezielle Zusatztechnik im Receiver benötigen: den besagten Standard "EN50494" (landläufig als "Unicable-Standard" bekannt).
In jüngster Zeit ist die Auswahl an Unicable-tauglichen Receivern erfreulich gestiegen. Unicable wird immer mehr zur Standardausstattung von Receivern, und die Mehrzahl der heute erhältlichen Geräte ist bereits für Unicable ausgerüstet. Sogar die eingebauten Satellitentuner vieler neuer Fernsehgeräte können es, so dass deren Benutzer nicht mehr auf externe Receiver ausweichen müssen. Sich blind darauf verlassen, dass jedes Gerät Unicable kann, kann man aber leider noch nicht.
Vor wenigen Jahren sah es ohnehin noch ganz anders aus; wer also bereits einen Receiver oder Fernseher mit Satellitentuner besitzt, ist oft außen vor. Es ist auch nicht einfach, die Funktion in der Beschreibung eines Gerätes überhaupt zu finden: Manche Hersteller halten die Unicable-Tauglichkeit offenbar für so unwichtig, dass sie in keinem Prospekt erwähnt wird; man muss sich dann die Bedienungsanleitungen herunterladen und nach entsprechenden Funktionen im Menü durchforsten.

Nicht jeder Hersteller benennt das System gleich. Neben den Bezeichnungen "Unicable" und "EN50494" sind auch noch weitere Kürzel wie "SCR" (Satellite Channel Router) oder "CSS" (Channel Stacking System) gebräuchlich. Dazu kommen Hersteller-eigene Spezialbezeichnungen.
Als Anhaltspunkt kann man sich merken: Wenn in der Beschreibung eines Receivers irgendeine Funktion für Einkabelsysteme erwähnt wird, ist eigentlich immer Unicable gemeint. (Für Ein-Ebenen-Einkabelsysteme bräuchte ein Receiver ja keine spezielle Ausstattung.)

EN50494-Grundgeräte/Multischalter

Die Auswahl an Grundgeräten für EN50494-Anlagen ist groß. Wenn nicht mehr als 4 Receiver angeschlossen werden sollen, genügt bereits ein Unicable-LNB, das es von etlichen Marken gibt. Diese LNBs enthalten bereits die gesamte notwendige Schaltungstechnik. Man kann also den Ausgang des LNBs direkt mit der vorhandenen Hausverteilung verbinden.
Das oben schon erwähnte Spezial-LNB GT-dLNB1T versorgt im "dynamischen Modus" sogar 8 Receiver (und noch 16 weitere, falls spezielle Receiver jenseits des offiziellen Standards verwendet werden, siehe weiter unten).

Normalerweise nimmt man für mehr als 4 Receiver ein externes Grundgerät (auch "Einkabel-Multischalter" genannt), das seine Signale von einem handelsüblichen Quattro-LNB bezieht. Solche Grundgeräte sind im einfachsten Fall für 8 Receiver ausgelegt. Braucht man noch mehr, kann man mehrere Grundgeräte kaskadieren (also die LNB-Eingänge durchschalten) und so mehrere Stränge einzeln versorgen.
Die Zahl von Kaskaden ist nahezu unbegrenzt. Man kann dadurch beliebig viele Receiver versorgen - solange an einem einzigen Kabelstrang nur maximal 8 angeschlossen sind.
Größere Einkabel-Multischalter erlauben eine Verteilung von 8 Sat-Ebenen. Damit kann man die Signale von zwei Sat-Positionen (oder wahlweise acht zusammengestückelte Ebenen von noch mehr Sat-Positionen) verteilen. Für die Verkabelung am Ausgang gilt aber dasselbe wie für die einfacheren Geräte: Maximal 8 Receiver pro Kabelstrang.

Ferner gibt es auch Mini-Unicable-Grundgeräte wie TechniRouter Mini oder DUR-line UCP 20, die lediglich zwei Ausgänge eines vorhandenen Multischalters oder Twin-/Quad-LNBs auf ein gemeinsames Kabel zusammenschalten. Das sind kleine Problemlöser für Fälle, wo man mittels EN50494-Protokoll zwei Receiver oder einen Twin-Receiver über ein einzelnes Kabel versorgen muss - wobei aber der Rest der Anlage eine klassische Sternverteilung bleibt.

Neue Erweiterungen des Standards

Die komplizierte Einrichtung sowie die Begrenzung auf 8 Receiver pro Kabelstrang und 8 Eingangsebenen haben dazu geführt, dass das System EN50494 mehrfach weiterentwickelt wurde - zunächst nur von einzelnen Herstellern.

Inzwischen wurde unter dem Kürzel EN50607 offiziell eine erweiterte europäische Norm verabschiedet, die bis zu 32 Receiver pro Kabelstrang und bis zu 64 Eingangsebenen erlaubt. Außerdem konfiguriert sich das System teilweise selbst; z. B. muss man den Receivern keine festen Frequenzen mehr zuweisen, sondern Receiver und Grundgeräte handeln die genutzten Frequenzen dynamisch aus. Voll nutzen kann man das neue System aber erst, wenn einmal alle beteiligten Komponenten es unterstützen.

Wenn man heute einen Unicable-fähigen Receiver bzw. Tuner kauft, ist zunächst nur die Unterstützung der bisherigen Norm EN50494 garantiert; was die Geräte vielleicht darüber hinaus noch können, muss man im Einzelfall vergleichen. Es gibt inzwischen viele Geräte, die EN50607 noch nicht komplett beherrschen, aber immerhin schon in einigen Bereichen über EN50494 hinausgehen.

Zum Glück ist EN50607 abwärtskompatibel zu EN50494, so dass man alte und neue Geräte kombinieren kann. Zum Beispiel kann man, wenn man ein EN50607-Grundgerät betreibt, an einem Kabelstrang die herkömmlichen 8 Frequenzen an bestehende/ältere Geräte fest vergeben. Dann kann man noch bis zu 24 weitere Receiver anschließen; Letztere müssen allerdings schon EN50607-kompatibel sein (oder zumindest mehr als die acht bisher standardisierten Frequenzen beherrschen). Auf diese Weise lässt sich eine Anlage erweitern, ohne gleich alle Geräte ersetzen zu müssen.

Ebenfalls als Weiterentwicklung von EN50494, jedoch unabhängig von EN50607, versteht sich die "dHello"-Norm des Herstellers GT-Sat. Mit dHello lassen sich immerhin 24 Receiver pro Kabelstrang betreiben. Bisher ist dHello insbesondere durch das Spezial-LNB GT-dLNB1T bekannt, das durch seinen günstigen Preis und die problemlose Verkabelung (nur 1 abgehendes Kabel vom LNB) auffällt. Am GT-dLNB1T kann man über die 8 Receiver hinaus, die von EN50494 gedeckt sind, bis zu 16 weitere Receiver betreiben - die dann allerdings das dHello-Protokoll unterstützen müssen, was eher selten ist.

 

Teil 1: Einleitung und Übersicht

Teil 2: Einkabelanlagen

Teil 3: Kanalaufbereitung, optische Signalverteilung und Sat-IP-Technik

Teil 4: Senderauswahl bei begrenzter Anzahl von Frequenzen

Teil 5: Möglichkeiten abwägen und Lösungen finden

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Februar 2016

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